Abnehmen bei Unterfunktion und Hashimoto
Vor kurzem habe ich meinen Ratgeber „Schilddrüsen-Unterfunktion, Hashimoto und Hormone“ aktualisiert. Neu sind seit Ende Oktober die Kapitel „Leben mit Hashimoto-Thyreoiditis“ und „Gewichtszunahme und Insulinresistenz„.
Viele an Hashimoto-Thyreoiditis erkrankte Menschen haben durch die Tendenz zur Unterfunktion allmählich zugenommen. Diese zusätzlichen Kilos möchten die meisten nach der Diagnose verständlicherweise wieder loswerden.
Update: Seit 2021 steht der Ratgeber online, die erwähnten Kapitel sind nun direkt verlinkt.
Ein wichtiger Punkt dabei ist, die passende Hormondosis zu finden (in diesem Punkt ist der Ratgeber ohnehin sehr ausführlich) und sich vernünftig zu ernähren, um wieder zum früheren Wohlfühl-Gewicht zurück zu finden. Manche schwören dabei auf eine kohlehydratreduzierte Ernährung (Low-Carb-Diät oder Logi-Methode), besonders bei Insulinresistenz.
Was darüber hinaus gehende Tipps angeht, halte ich mich bei diesem heißen Eisen zurück, weil man dazu kaum pauschale Ratschläge geben kann. Wenn die Sache so einfach wäre und die überall präsenten Abnehmtipps funktionierten, kämen ja nicht ständig neue Bücher und Zeitschriften rund um das Thema heraus. Und der berüchtigte Jojo-Effekt durch Diäten (Abnehmen, wieder Zunehmen, wieder Abnehmen …) ist frustrierend und wohl auch ungesund.
Außerdem wurde in den letzten Monaten mal wieder deutlich, dass es teils sehr umstritten ist, inwiefern hohes Körpergewicht tatsächlich gesundheitsschädlich ist: „Die fette Gefahr“ warnte DIE ZEIT im Juli, und verwies vor allem auf das erhöhte Krebsrisiko der Übergewichtigen. „Dicke leben länger“, hielt die Süddeutsche kürzlich dagegen. Aber auch der pessimistischere Zeit-Artikel enthält eine gute Nachricht: „Beleibte Menschen können ihr Krebsrisiko durch Sport auch dann senken, wenn sie dabei gar nicht deutlich abnehmen.“ Das ist doch ein Wort.
Stand: 23. Januar 2021
Hallo,
Die erste Zeit mit Thyroxin könnte ein Auf und Ab der Symptome mit sich bringen, das gilt auch für das Gewicht. Aber ansonsten macht Thyroxin eigentlich nicht dick. Vielleicht waren diejenigen, die nach dem Beginn mit Thyroxin deutlich zugenommen haben, längerfristig unterdosiert? Das scheint mir jedenfalls nicht so selten zu sein, weil viele Ärzte die Folgen einer eventuellen Überdosierung stärker fürchten als eine Unterdosierung.
Erst mal einen TSH-Wert von 1 bis 2 anzustreben ist nicht falsch. Auf Dauer passt das aber nicht für alle, viele Menschen brauchen nämlich einen TSH-Wert unter 1, um gut eingestellt zu sein. Und es kann sinnvoll sein, auch die freien Hormone zu betrachten und die eigenen Optimalwerte zu finden. In meinem Ratgeber ist das im Teil 3 ausführlich erklärt.
Viel Glück mit den Ärzten wünsche ich!
Hallo Irene,
bei mir wurde vor Kurzem bei einer Blutuntersuchung festgestellt, dass ich eine SD-Unterfunktion habe. Nun muss ich noch zu einer Szintigrafie bevor ich medikamentös eingestellt werde. Jetzt ich in einigen Foren im Internet gelesen, dass Patienten NACH der Einnahme der Medikamente ZUgenommen haben. Ich bin shcon übergewichtig und habe jetzt Angst, dass ich noch mehr zunehme!!! Ich habe aber auch Sätze gehört wie „Lass dich gut einstellen (TSH 1-2) dann wirst du auch abnehmen.“ Kannst du mir sagen, was mich erwartet, wenn ich dann Medikamente nehme? Viele Grüße!
Kathrin