Wenn Sie die bisher absolvierte Diagnostik und Behandlung der Schilddrüse besser nachvollziehen und sich ein eigenes Bild machen möchten, sollten Sie sich Ihre Laborwerte und sonstigen Befunde besorgen.

Auch ältere Unterlagen können Sie sich kopieren oder ausdrucken lassen, sofern die vorgeschriebene Aufbewahrungsfrist noch nicht abgelaufen ist. Es ist Ihr gutes Recht, diese medizinischen Unterlagen zu bekommen, und Sie brauchen sich für diesen Wunsch nicht rechtfertigen. Es kann allenfalls sein, dass Sie einen kleinen Betrag für den Verwaltungsaufwand oder das Porto bezahlen müssen.

Laborwerte verstehen

Wenn Untersuchungen im Labor gemacht wurden, listet der Laborbogen die einzelnen Messergebnisse auf. Es sollte auch angegeben sein, in welchen Einheiten (z. B. ng/dl oder pmol/l) gemessen wurde, und welcher Referenzbereich für jeden Wert gilt. Der Referenzbereich – manchmal auch Normbereich oder Normalbereich genannt – besagt, welches Spektrum an Werten als normal definiert ist. Das hat oft mit der Stichprobe an Blutproben zu tun, die für diesen Zweck statistisch ausgewertet wurden, und das kann von Labor zu Labor verschieden sein.

Messergebnisse, die außerhalb des Referenzbereichs liegen, sind meistens hervorgehoben dargestellt, zum Beispiel durch Fettdruck oder durch Plus- und Minuszeichen vor auffälligen Werten. Ein Minus bedeutet also keinen negativen Wert unter Null, sondern einen Wert unterhalb des Referenzbereichs. Wenn alle Werte in der Norm liegen, muss das aber nicht zwingend heißen, dass alles bestens ist – auch Werte nahe der Ober- und Untergrenzen können in manchen Fällen einen kritischen Blick wert sein. Nicht alle Ärzte achten auf solche Feinheiten, sodass es sich lohnen kann, sich selbst in die Materie einzuarbeiten.

Unterschiede von Labor zu Labor

Manche Laborwerte können etwas schwanken, die Ausschüttung des TSH (siehe folgendes Kapitel) ändert sich zum Beispiel im Tageslauf. Hinzu kommen kleine Abweichungen bei der Messung im Labor. Wenn Sie Proben von ein und derselben Blutentnahme in verschiedene Labors geben, erhalten Sie wahrscheinlich Ergebnisse, die nicht völlig identisch sind. Das gilt besonders für solche Werte, deren Gehalt in der Probe im Mikro- und Nanogrammbereich liegt.

Auch die Messeinheiten und Referenzbereiche (Normal- oder Normbereiche) können sich bei machen Werten von Labor zu Labor unterscheiden. Das ist auch der Grund, warum manche Ärzte nicht gern Messergebnisse aus anderen Labors beurteilen: Sie veranlassen lieber selbst eine Blutentnahme, die dann in ihrem Stammlabor untersucht wird.

Sie möchten es ganz genau wissen? Springen Sie vor zu Hintergrund: So werden Referenzbereiche festgelegt

Und das oft gemachte Blutbild?

Es enthält gar keine Schilddrüsenwerte, wenn sie nicht extra beim Labor in Auftrag gegeben wurden – etwa bei entsprechendem Verdacht oder im Rahmen eines Checkup. Informationen zu den relevanten Schilddrüsenwerten finden Sie in den folgenden Kapiteln dieses Online-Ratgebers. Die anderweitig nützlichen Blutbild-Werte wie MCV, MCH und Hämoglobin sind in diversen Online-Lexika genau erklärt, außerdem auf den Webseiten mancher medizinischer Labors. Die Blutbild-Werte können zum Beispiel eine Anämie anzeigen.

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