Jodmangel in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft steigt der Jodbedarf einer Frau an. Deshalb empfehlen Ärzte und diverse Literatur den schwangeren Frauen oft, Jodtabletten zu nehmen oder Jodsalz und Seefisch in die Ernährung aufzunehmen. Ansonsten könnte es passieren, dass manche Schwangere einen Kropf bekommt und auch dem Fetus das Spurenelement Jod nicht in optimaler Konzentration zur Verfügung steht.
Umstritten ist, ob zusätzliches Jod auch sinnvoll ist, wenn die schwangere Frau eine Hashimoto-Thyreoiditis hat und bereits Schilddrüsenhormone einnimmt. Sie muss ja in der Schwangerschaft nicht viel mehr Hormone produzieren, sondern gleicht den steigenden Bedarf durch Thyroxintabletten aus. Und beim Abbau verbrauchter Hormone werden die enthaltenen Jodatome zum Teil wieder freigesetzt (T3 hat drei Jodatome eingebaut, und T4 = Thyroxin hat vier). Hinzu kommt der Jodgehalt der Nahrung, auch wenn kein Jodsalz verwendet wird. Trotzdem bleibt Jod unter Hashimoto-Patientinnen ein oft diskutiertes Thema.
Studie über Jodmangel bei Schwangeren
Ein Artikel in der Ärztezeitung (leider nicht mehr online) erwähnt nun eine Studie, die nachgewiesen haben will, dass ein Jodmangel in der Schwangerschaft später beim Kind langfristig zu schlechteren Leistungen in der Schule führt:
Bei zwei Drittel der Schwangeren war in einem Harntest ein Jodmangel festgestellt worden. Ihre Kinder hatten im Alter von acht Jahren häufiger schlechtere Ergebnisse im sprachlichen Teil eines Standard-Intelligenztests für Kinder als der Durchschnitt, und im neunten Lebensjahr fielen sie bei einer schulpsychologischen Untersuchung durch verminderte Fähigkeiten in Lese-Tests auf.
Das klingt erst mal beunruhigend. Doch die Unterschiede in den sprachlichen Fähigkeiten könnten auch daher kommen, dass Mütter, die sich besonders bemühen, beim Kind alles richtig zu machen, auch mehr auf die Jodversorgung in der Schwangerschaft und auf die Leseförderung beim Kind achten. Dann hätte die Studie nur nachgewiesen, dass Kinder, deren Eltern sich gut über alles informieren und viel für ihr Kind tun, später bessere Chancen haben.
Schwangere und Mütter, die die Landessprache nicht gut sprechen oder Frauen, die selbst unzureichend lesen können, nehmen womöglich seltener Jodtabletten ein. Und sie können später die sprachlichen Fähigkeiten ihrer Kinder weniger unterstützen – das ergibt aber noch keinen Kausalzusammenhang zwischen Jodversorgung und sprachlichen Fähigkeiten. Laut Zusammenfassung bei The Lancet wurden auch sozioökonomische Faktoren in der Studie erfasst. Inwieweit sie als Ursache ernsthaft in Betracht gezogen wurden, erschließt sich aus den öffentlich einsehbaren Texten nicht.
Jodsalz muss gar nicht immer sein
Wichtig zu wissen ist auch, dass die Jodversorgung nicht allein von Jodsalz und Seefisch abhängt, denn das Spurenelement ist auch in anderen Lebensmitteln enthalten. Mehr dazu lesen Sie jetzt im Online-Ratgeber im Kapitel Jod für die Schilddrüse.
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Falls Sie von einer Unterfunktion oder Hashimoto betroffen sind, ist es noch wichtiger, auf eine gute Versorgung mit Schilddrüsenhormonen zu achten. Mehr dazu lesen Sie im Online-Kapitel über die Schilddrüse in der Schwangerschaft.
Stand des Artikels: 12. Oktober 2024 – toter Link gelöscht
Wie kann man etwas messen, was man gar nicht messen kann: Die Intelligenz!
Was hat nun das fehlerfreie Lesen eines Textes mit Intelligenz und dies nun wiederum mit der Jodierung während einer Schwangerschaft zu tun?
Vermutlich nichts bzw. nicht viel. Das Lesen eines Textes hat viel mehr mit Übung zu tun und sogut wie nichts mit Intelligenz.
In bildungsfernen Familien, wo die Eltern nicht mit ihren Kindern das Lesen und Schreiben üben können, weil sie z.B. Arbeiten müssen, werden die Kinder mit 9 Jahre eben schlechter lesen können, als Kinder in Familien, wo auf Bildung stärker Wert gelegt wird und dies selber machen oder machen lassen.
Und wie kann man überhaupt überprüfen, wieviel Jod Schwangere zu sich genommen haben? Praktisch unmöglich zu wissen, was in den Lebensmitteln, die die Schwangeren in der Schwangerschaft gegessen haben – nun zuwenig, ausreichend oder zuviel – Jod enthalten war.
Und wieso gibt es heute überhaupt vor den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts noch intelligente Menschen auf der Welt, da deren Mütter während ihrer Schwangerschaft ja nicht in den Genuss von zusätzlichen Jod & Jodtabletten gekommen sind? Kaum zu glauben, aber nach dieser Studie müsste es ja auf der Welt – vor der Jodierung bzw. vor den Jodtabletten – nur noch stammenelnde Voll- oder Teilkretins geben. Ganz Süddeutschland müsste ja Jahrhunderte von Jodkretins gewimmelt haben.
Wieder mal so eine Studie, die mit der realen Gesunheitsproblemen rund um die Schilddrüse nichts zu tun hat.
Wo sind die Untersuchungen, die die rasante Zunahme von Schilddrüsenautoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis oder deren Mischformen mit Morbus Basedow untersuchen?
Wo bleibt eine Studie, die den Zusammenhange zwischen einer Autoimmunthyreopathie (Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Basedow) und unkontrollierten Jodierung von Lebensmitteln untersucht?
Stattdessen werden Studien verfasst, die einen angeblichen Zusammenhang zwischen Inteligenz von Kindern und Jod in der Schwangerschaft ihrer Mütter kontruieren.
Einfach unglaublich sowas!
Wie kann man etwas messen, was man gar nicht messen kann: Die Intelligenz!
Pragmatiker der Intelligenzforschung sagen ja ganz offen: Intelligenz ist, was der Intelligenztest misst!
Und wie kann man überhaupt überprüfen, wieviel Jod Schwangere zu sich genommen haben? Praktisch unmöglich zu wissen, was in den Lebensmitteln, die die Schwangeren in der Schwangerschaft gegessen haben – nun zuwenig, ausreichend oder zuviel – Jod enthalten war.
In dieser Studie hat man mit der Jodausscheidung gearbeitet.
Kaum zu glauben, aber nach dieser Studie müsste es ja auf der Welt – vor der Jodierung bzw. vor den Jodtabletten – nur noch stammenelnde Voll- oder Teilkretins geben. Ganz Süddeutschland müsste ja Jahrhunderte von Jodkretins gewimmelt haben.
Und man müsste vor Ärzten aus Süddeutschland warnen ;-)
Ein Kommentar von Kali Balcerowiak (jodsensibel.info):
jod in der schwangerschaft ist ein sehr schwieriges thema und sicher nicht mit der giesskanne zu lösen. bei einer schwangeren mit hashimoto ist wahrscheinlich, dass die genetische disposition für schilddrüsenprobleme an das kind vererbt wird. mutter und kind müssen deshalb nicht nur vor zuwenig sondern vor zuviel jod geschützt werden. eine frau die milch und milchprodukte zu sich nimmt ist eher über- als unterjodiert. zusätzliche jodgaben können hier – wie uns ein erfahrener endokrinologe sagte – „mord am ungeborenen kind“ sein. im artikel heisst es: „Und beim Abbau verbrauchter Hormone werden auch die enthaltenen Jodatome wieder freigesetzt.“ Also Hormongabe gleich Jodgabe! zu diesem thema sind ärztliche fortbildungen angeraten die nicht von der pharma-industrie veranstaltet oder gesponsort werden…
(wegen eines technischen Problems von Hand nachgetragen)
Und noch eine eigene Antwort dazu: Vom Mord am ungeborenen Kind zu sprechen, ist wirklich unnötig. Was bringt es denn, wenn Schwangere von zwei Seiten derart massiv unter Druck gesetzt werden? Die einen drohen mit Jodmangel-Kretinismus, und die andere Seite übertrumpft das auch noch.