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Die Hashimoto-Lüge oder Hashimoto-Irrtümer — 14 Kommentare

  1. Alles sehr gut und verständlich geschrieben. Vieles ist sicher auch völlig richtig, aber es fehlen hier die Quellenangaben. Das ist sehr schade!

  2. Was Quellen allgemein angeht: Der gedruckte Ratgeber von 2015 enthält viele Seiten Literaturverzeichnis, online ist das nur teils nachgetragen. Da steht noch eine Aktualisierung aus.

    Was die alternativen Behauptungen (dass irgendeine Diät heilen soll, dass ein Lebensmittel verboten ist …) betrifft: Hier müssten diejenigen Beweise liefern, die etwas behaupten, wenn ihre Aussage tatsächlich als allgemein gültig anerkannt werden soll. Bis es soweit ist, ist das deren subjektive Meinungen oder Erfahrung. Im Einzelfall gibt es ja fast alles, aber das muss noch lang nicht auf viele oder alle übertragbar sein. Für den Gluten-Irrtum ist das im betreffenden Artikel auch gut dargelegt.

  3. Das alles mag auch nur zum Teil stimmen, bzw. Ist sicher individuell abzuwägen. Ich selber habe vor ein paar Jahren seit dem Verzicht auf Gluten innerhalb weniger Monate, die L-Thyroxdosis von 175 Mikrogramm auf 112 Mikrogramm reduzieren können. Auch mental ging es mir innerhalb kurzer Zeit sehr viel besser. Das heißt für mich dass da sehr wohl ein Zusammenhang ist. Brokkoli z.b. esse ich jedoch weiterhin. Jeder sollte vllt intuitiv selber ausprobieren was ihm guttut.

  4. @ Karoline: Wurde vorher auf Zöliakie untersucht? Dann wäre sowas typisch.

    „Das alles mag auch nur zum Teil stimmen, bzw. Ist sicher individuell abzuwägen.“

    Warum? Ich rate gar nicht pauschal vom Glutenverzicht ab – man kann es ja versuchen und beobachten, ob es einen Unterschied macht! Das Problem liegt komplett auf der Gegenseite: Andere behaupten pauschal, ohne tatsächlich Beweise zu bringen, dass alle mit Hashimoto zwingend auf Gluten verzichten müssen, und zwar ganz unabhängig davon, ob man sich damit besser fühlt oder nicht. Man bekäme sonst angeblich diverse Folgeprobleme, teils werden sogar weitere Autoimmunerkrankungen angedroht. Das ist schwarze Pädagogik und toxisches Marketing.

    Komischerweise schreibt bei solchen Leuten niemand, dass das nur zum Teil stimmt oder auch gar nicht. Man fragt auch nicht nach direkten Links zu Studien, wenn mit der Wissenschaft argumentiert wird … Aber vielleicht werden kritische Nachfragen anderswo einfach gelöscht, weil man gar keine Belege hat, sondern nur den uralten Blogartikel von Chris Kresser.

    Intuitives Essen: Das funktioniert nicht generell, unter anderem weil man langfristige Folgen nicht spürt. Außerdem kann man sich auch durch ungesunde und schädliche Dinge besser fühlen, z.B. Zucker und Alkohol. Oder durch eigentlich unnötige Jodmengen, wenn diese die Unterfunktion vorübergehend mildern, aber diese erhöhte Aktivität der Schilddrüse bei Hashimoto eigentlich nicht erwünscht ist. Dass manche Menschen kein Gluten oder keinen Weizen vertragen, wurde auch nicht durch intuitives Essen herausgefunden, sondern durch Beobachtung und Ausprobieren. Und jetzt wird wissenschaftlich geforscht, ob es am Gluten liegt oder an den ATI oder was auch immer dahinter steckt. Wie auch immer, ein pauschales Gluten-Verbot ohne fundierte Begründung hat nichts mit Intuition zu tun, sondern mit Dogmatik und Wunschdenken.

  5. Ich wurde nicht auf zöliakie untersucht. Warum wäre es da typisch, dass der Wirkstoff des l-tyrox Medikaments niedriger dosiert werden kann? Zöliakie ist doch etwas anderes und die Sympthome sind doch ganz andere, gerade den Darm bzw. Verdauung betreffend.
    Ich kann nur von mir berichten, dass mir der glutenverzicht gut tut. Und natürlich bejahe ich kein pauschales glutenverbot.

    Wo ich dir aber voll recht gebe, ist, dass durch intuitives Essen natürlich nicht genau herausgefunden werden kann, ob es einem gut tut, bzw. Grund ist. Das habe ich in meinem vorherigen Kommentar falsch formuliert.
    Dann wäre ja auch der „intuitive Alkohol-oder andere Drogenkonsum“ als positiv zu bewerten.

    So oder so. Ich denke, bzw. klingt es für mich nachvollziehbar, dass viele autoimunkrankheiten und allgemein viele Krankheiten mit unserem allgemeinem nahrungskonsum zusammenhängen. Fertigprodukte, hochverarbeitete Produkte, Zuviel Zucker und andere Ursachen unserer heutigen modernen Gesellschaft etc. verursachen ein weniger diverses Mikrobiom in unserem Darm.
    Unter anderem kann ich empfehlen sich dazu mal zu informieren, zb die Studien von Dr. ValterLongo

  6. Ich bin keine Zöliakie-Spezialistin. Ich kann bei diesem Aspekt nur weitergeben, dass die Fachgesellschaften empfehlen, die Sache vorher zu diagnostizieren und erst danach dauerhaft glutenfrei zu leben. Unter anderem deshalb, weil man bei Zöliakie strenger sein sollte als bei einer Unverträglichkeit. Die Symptome einer Zöliakie können unterschiedlich sein, ich kenne eine Betroffene, die v.a. trockene Haut bekommt.

    „Ich denke, bzw. klingt es für mich nachvollziehbar, dass viele autoimunkrankheiten und allgemein viele Krankheiten mit unserem allgemeinem nahrungskonsum zusammenhängen.“

    Mir reicht das nicht. Für eine Beweisführung kann man nicht sämtliche Krankheiten in einen Topf werfen und dann eine Lebensmittelgruppe oder einen Lebensstil für böse erklären. Das ist eher ein Rezept für einen Hype, der sich gut verkauft. (Nebenbei: Jede gut gemachte Verschwörungstheorie klingt plausibel, sonst würde niemand darauf abfahren und sich dann für schlauer halten als Leute, die nicht daran glauben.)

    Den Namen Valter Longo habe ich gerade in der Pubmed-Datenbank eingegeben, offenbar forscht er über intermittierendes Fasten. Ich sehe da keinen direkten Bezug zu Gluten.

  7. Ich habe ja auch nicht behauptet, dass dass allgemein für alle Krankheiten gilt, auch nicht irgendwas in einen Topf geworfen habe. (Ich verstehe nicht, warum Sie das so interpretieren), aber eben für viele (viele ist natürlich ich nur eine relative mengenangabe). Und der Verzicht auf Gluten ist bzw. Kann ja auch nichts schlechtes sein. Ich verteufele das ja auch nicht, kann hier nur sagen dass mir persönlich der Verzicht auf Gluten gut tut und ich dadurch keine Nachteile habe. Bei vielen anderen Betroffenen hat es sicherlich keine Wirkungen.
    Ich muss auch nicht auf den Konsumhype eingehen und mich mit‚ als glutenfrei deklarierten aber hochverarbeiteten, Lebensmitteln eindecken. Was ich persönlich auch nicht tue. Das ist ja auch ähnlich bei Veganen oder vegetarischen Produkten die wie Fleisch schmecken, Fleisch ersehen sollen, aber auch wieder hochverarbeitet sind. Gesund kann das auch nicht sein.

    Und mein Hinweis auf das Thema Mikrobiom bzw. Valter Longo bezog sich auf Ernährung allgemein und nicht auf Gluten… das kam wohl falsch rüber.

  8. Vielen Dank für die Übersicht! Ich wurde nun vor bereits einigen Jahren mit Hashimoto diagnostiziert, habe mich aber nie damit auseinandergesetzt. Mir steht auch bald eine Schilddrüsen OP bevor und daher versuche ich, so viel Wissen wie möglich zu absorbieren. Daher ist es gut zu wissen, dass so viel besonders in Bezug auf Antikörper falsch verstanden wird.

  9. Toller Bericht, stimme auch größtenteils zu. Allerdings als kleine Anmerkung zu Soja. Wer L-Thyrox einnimmt sollte weitestgehend auf Soja-Produkte verzichten, steht sogar im Beipackzettel :)
    Soja soll wohl die Aufnahme von L-Thyrox hemmen.
    Gruss, Tanja

  10. Danke für den Kommentar. Ja, Soja steht im Beipackzettel – und ich habe mit einem Hersteller telefoniert, wie das konkret gemeint ist. Der Hintergrund ist, dass bei Säuglingen, die nur Sojamilch bekamen, die Aufnahme von L-Thyroxin nicht optimal funktionierte. Aber deswegen muss man als erwachsener Mensch nicht zwingend darauf verzichten. Hersteller stellen die Dinge oft übertrieben negativ dar, damit sich niemand beschweren kann und sie rechtlich abgesichert sind.

  11. @Karoline
    Zöliakie ist eine mit Hashimoto assoziierte und komorbide Erkrankung, es handelt sich dabei um eine Entzündung des Dünndarmes mit der auch eine Atrophie der Darmzotten einhergeht. Die meisten Azm werden über den Dünndarm resorbiert, liegt eine Zöliakie vor, kommt es zu Resorbtionsstörungen und gerade das L-Tyroxin ist dafür grundsätzlich schon sehr anfällig.

  12. Ja, wer Zöliakie hat und L-Thyroxin einnimmt, braucht oft eine höhere Dosis des Medikaments, das kann trotz glutenfreier Ernährung der Fall sein. Das zeigt sich dann anhand der Laborwerte.

    Auch wenn Hashimoto und Zöliakie gehäuft zusammen vorkommen, ist Zöliakie insgesamt selten. Bei Verdacht sollte man sich gründlich untersuchen lassen, siehe das Gluten-Kapitel mit weiteren Infos.

  13. Hallo zusammen,

    ich schlage mich seit ca. 20 Jahren mit Unverträglichkeiten (Laktose, Fruktose, Histamin?) rum und bin bezüglich Verbesserung der Symptome (Muskel-, Gelenkschmerzen, oft stark juckendes Ekzem, depressive Stimmungsschwankungen usw.) der Meinung probieren geht über studieren. Dementsprechend habe ich jetzt mal ein gutes halbes Jahr auf glutenhaltige Produkte verzichtet, aber großartig keine Veränderung/Verbesserung festgestellt. So sehe ich das auch bei anderen Krankheiten und habe das meiner Tochter mit ihrem Hashimoto geraten. Nach dem Motto, Versuch macht klug.
    Sie hat die Diagnose vor 7 Jahren mit 18 Jahren erhalten. (Bin ja der Meinung, dass die Pille da eine Rolle gespielt hat) Seitdem hat sie, trotz jeden Tag Sport und mittlerweile Intervallfasten 16/8 mit relativ guter Ernährung für eine Jugendliche, einiges an Gewicht (über 10Kg) zugelegt. Laut den Ärzten ist sie aber gut eingestellt und somit hätte die Gewichtszunahme bzw. eine schlechte Gewichtsreduktion nichts mit der Erkrankung zu tun!(?). Außerdem habe ich eine Bekannte die seit vielen Jahren Hashimoto hat, die hat vor einigen Jahren auf vegane Ernährung umgestellt und konnte laut Ihrer Aussage den Wert so senken, das sie keine Tabletten mehr nehmen muss. Seit gut einem Jahr ernährt sie sich jetzt zusätzlich noch glutenfrei und konnte den Wert wohl nochmal verbessern. Ich bin der Meinung, über eine „passende/richtige“(?) Ernährungweise kann man schon einiges bewirken, man muß es nur für sich bzw. dem Körper rausfinden, was sehr mühselig u. langfristig sein kann.
    VG

  14. Hallo! Wenn der Arzt sagt, man sei gut eingestellt, heißt das oft nur, dass die Werte in der Norm sind und sich der Arzt auf der sicheren Seite fühlt. Oder dass das TSH dort ist, wo es derzeit Mode ist (früher 0,5 bis 1,5, heute eher 1 bis 2). Ich kann nur empfehlen, sich selbst mit den Werten zu befassen. Wie man sich bei welchen Werten fühlt, kann nur die betroffene Person feststellen – im Gespräch mit dem Arzt und wenn der nicht will, dann mit einem anderen oder allein. Ich empfehle den Teil 3 meines Online-Ratgebers.

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